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Atem * Mind & Body

 [Breathing ~ Bridge between Mind & Body * Pneuma, Qi, Prana ...]

Meist bedeuten diese Begriffe mehr als nur Atem. Geist, Energie und göttliche Kraft wurden damit in einem Atemzug verbunden.

Die Atmung funktioniert heutzutage aber nicht anders als wie vor 3000 Jahren, so dass jede*r immer noch die Möglichkeit hat, die vielfältigen Wirkmechanismen des Atmens für sich zu nutzen. Ist die Atmung doch der einzige physiologische Prozess, der normalerweise völlig unbewußt vonstatten geht, aber jederzeit auch durch bewußtes Agieren beeinflusst werden kann.

Hier setzen die -mittlerweile- zahlreichen Atemübungen an, wie z.B. die 4-7-8 Atmung des bekannten US-amerikanischen integrativen Mediziners Andrew Weil, der den Satz der Überschrift geprägt hat.

Trotz der unterschiedlichsten Herangehensweisen bei Atemübungen hat sich eine Methodik weltumspannend und vielfach untersucht als generell und besonders wirkungsvoll herausgestellt: entschleunigtes Atmen mit einer Frequenz von sechs oder weniger Atemzügen pro Minute.

Der deutsche Atemexperte Prof. Dr. (med.) Thomas Loew hat für seine Patient*innen die einprägsame Atemformel 4711 entwickelt: 4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden ausatmen, in einem Übungsblock (ca.) 11 Minuten durchführen. Ein vollständiger Atemzyklus dauert hierbei also 11 Sekunden, was einer Atemfrequenz von circa 5,5 (pro Minute) gleichkommt.

In Verbindung mit altindischen Mantras genauso wie altchristlichen Gebeten kann man (nicht nur als Gläubiger) die Erfahrung des kohärenten Atmens machen: ein Mantra bzw. eine Gebetszeile (oder auch ein Hexameter-Vers) dauert in etwa 6 Sekunden und wird meist im Wechsel (Vorsprecher – Wiederholer) rezitiert, führt also zu ca. 6 Sekunden sprechender Ausatmung, gefolgt von 6 Sekunden Einatmung und somit zu einer Atemfrequenz von circa 5 (pro Minute). Kennzeichen des kohärenten Atems sind das gleichlange Aus- und Einatmen.

Bei einer Atemfrequenz von 5,5 wurde in Studien die höchste Kohärenz zwischen Körpersystemen wie Atmung und Blutkreislauf festgestellt – u.a. mit erhöhter Hirndurchblutung und verbesserter Herzratenvariabilität.

Variationen bei dieser Atemfrequenz können nicht nur mit unterschiedlich langem Ein- bzw. Ausatmen erzeugt werden, sondern auch durch Hinzufügen von Atempausen, wie z.B. bei einer Triangel-Atmung 4-4-4 mit jeweils vier Sekunden Ein- und Ausatmen und einer Atempause.

Allein durch Atemübungen mit dieser Atemfrequenz kann man – völlig risikolos, wenn man´s nicht übertreibt – interessante und unterschiedliche (positive) Erfahrungen psycho-somatischer Natur machen.

Extremere Atemtechniken mit längerem Atemanhalten oder -umgekehrt- heftigem Luftausstoßen bis hin zum Hyperventilieren führt zu unmittelbaren körperlichen Reaktionen, die erwünscht sein können, die aber nur mit Verstand (und guter Anleitung) praktiziert werden sollten.

Die Atmung ist jedenfalls ein universelles und mächtiges Werkzeug, das jedem jederzeit und völlig kostenlos zur Verfügung steht.

Quellen:

https://www.drweil.com/health-wellness/body-mind-spirit/stress-anxiety/breathing-an-introduction

Langsamer atmen, besser leben (Prof. Dr. Thomas H. Loew , Psychosozial-Verlag)

Kohärentes Atmen * Atmung und Herz im Gleichklang (Wilfried Ehrmann , Verlag tao.de)

Breath * Neues Wissen über die vergessene Kunst des Atmens (James Nestor , PIPER)

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